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Information, Katastrophenschutz

Bielefelder Katastrophenschützer im Hochwassereinsatz im Sauerland

Veröffentlicht: 16.07.2021
Autor: Wolfram Dickel

Ein Erfahrungsbericht von Wolfram Dickel, der zusammen mit Volker Kalinke, Jan Stammkötter und Florian Mau mit dem Logistiktrupp am 24-Stunden-Einsatz des Wasserrettungszugs 7 NRW (WRZ 7 NRW) am 15.07.2021 teilnahm:

Am Mittwochabend um 21.30 Uhr erreichte unsere KatS-Einheiten ein Voralarm der Koordinierungsstelle in Lünen. Die Hochwasserlage in NRW schärft sich dramatisch zu. Ganze Ortschaften sind abgeschnitten, das Ausmaß der Zerstörung gewaltig. KatS-Einheiten aus ganz NRW werden in den Alarmzustand versetzt.

Sofort begaben sich Einsatzkräfte zur Geschäftsstelle und betankten das Logistik-Fahrzeug, welches liebevoll „Donnervogel“ genannt wird. Wer einmal darauf mitgefahren ist, weiß, warum. Gleichzeitig lief die Abfrage bei den Einsatzkräften, wer zur Verfügung steht. Noch während dieser Vorbereitungen kam der Alarm für den Einsatz um kurz vor Mitternacht. Von nun an tickte die Uhr.

Unsere beiden KatS-Trupps „Tauchen“ und „Logistik“ gehören zum Wasserrettungszug 7 NRW, dem derzeitigen Alarmzug des Regierungsbezirks Detmold. Die Trupps dieses Zuges müssen spätestens eine Stunde nach Alarmierung auf der Fahrt zum Sammelpunkt sein. Dort wird der Zug zusammengestellt und fährt dann als geschlossener Verband weiter in den Bereitstellungsraum im Einsatzgebiet.

Unser Tauchtrupp konnte urlaubsbedingt leider nicht vollständig besetzt werden und wurde daher abgemeldet. Der Logistiktrupp rückte am 15.07.2021 um 1 Uhr mit vier Einsatzkräften vollständig aus und fuhr mit Sonder- und Wegerechten nach Soest zum Sammelpunkt. Von dort ging es um 5 Uhr als kompletter Zug weiter nach Iserlohn zu unserem ersten Bereitstellungsraum. Hier hieß es dann zunächst „warten“.

Schließlich erhielten wir den Verlegungsauftrag nach Altena, unserem nun zweiten Bereitstellungsraum. Von hier wurden sehr viele Einsätze im Märkischen Kreis koordiniert. Unser Zug wurde dabei teilweise (Hochwasserboot und Strömungsretter) in den Einsatz in Altena geschickt, während Taucher und Logistiker weiter in Bereitschaft blieben.

Um 15 Uhr kam eine Anfrage aus Iserlohn, wo ein Campingplatz an der Ruhr überschwemmt wurde. Ein Damm war durchweicht und drohte nachzugeben. Die Evakuierung der ansässigen Bevölkerung lief bereits.

Die Anfahrt war gut 50 Kilometer lang, überwiegend über die Autobahn, wo wir durch einige Baustellen bedingte Staus fahren mussten. Die „Rettungsgasse“ funktionierte hier meist ausgezeichnet. Nur manchmal wurde es eng für unseren „Donnervogel“, so dass wir auch schon mal die Außenspiegel einklappen mussten. In den Ortschaften, durch die wir fuhren standen immer wieder Passanten, die uns aufmunternd winkten. Das steigert die Motivation noch einmal sehr.

Bei Eintreffen stand der Campingplatz bereits überwiegend knietief unter Wasser. Hochwasserboote waren im Einsatz, Personen aus den betroffenen Bereichen ins Trockene zu bringen. Rasch war jedoch klar, dass für die größeren Boote, Taucher und Logistiker unseres Zuges hier keine Verwendung war. Da unsere auf 24 Stunden begrenzte Einsatzzeit nun schon weit fortgeschritten war, wurde der Zug aufgelöst und die Trupps begaben sich getrennt auf die Heimreise.

Auch hier wurde uns immer wieder zugewunken. So zum Beispiel eine Mutter, die ihre kleine Tochter auf einer Autobahnbrücke bei Paderborn auf den Arm nahm, als sie uns kommen sah. Beide winkten, wir winkten dankbar zurück.

Um kurz nach 21 Uhr stellten wir den Donnervogel samt Anhänger vollgetankt an der Geschäftsstelle ab. Nach der Fahrzeugreinigung und einer kurzen Abschlussbesprechung fuhren wir müde aber zufrieden nach Hause um uns nach gut 36 Stunden auf den Beinen auszuschlafen.

Die Lage vor Ort im Sauerland und auch im Raum Aachen und Köln dauert an und ist weiter dramatisch. Weitere Niederschläge sind angekündigt. Weitere Alarmierungen werden wohl folgen.

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