Am Sonntag, den 02.04.2023, hieß es für den Tauchtrupp und die Einsatztaucher-Anwärter der DLRG in Bielefeld wieder: Auf nach Wilhelmshaven!
Im Rahmen der jährlichen Ausbildungsfahrt standen neben diversen Ausbildungs-Tauchgängen, in deren Verlauf unterschiedliche Aufgaben gelöst werden mussten, auch mehrere Sporttauchgänge zur Stärkung der Gemeinschaft innerhalb des Trupps auf der Agenda. Zudem konnten 4 anwesende Einsatztaucher-Anwärter nach erfolgreich abgelegter Theorieprüfung die Ausbildung zum Signalmann beenden.
Der Tauchtrupp wurde in der Wachstation der DLRG Wilhelmshaven untergebracht. In unmittelbarer Nähe hierzu stand der Banter See als Tauchgewässer zur Verfügung. Insgesamt konnten 11 Tauchgänge - davon 8 Ausbildungstauchgänge - absolviert werden.
Nach einem ersten Gewöhnungstauchgang am frühen Sonntagabend wurden in den folgenden Tagen die Aus- und Fortbildungstauchgänge absolviert. Hierbei konnten die Anwärter wichtige Erfahrungen und für die anstehende Prüfung erforderliche Tauchstunden sammeln, die bereits ausgebildeten Einsatztaucher konnten wertvolle Erfahrungen an die Anwärter weitergeben und ebenfalls Tauchstunden zur Aufrechterhaltung der Qualifikation des Einsatztauchers sammeln.
Zunächst wurden die praxisrelevanten Suchmuster ("Scheibenwischer" und Parallelsuche) trainiert. Danach lag der Fokus in den Folgetagen auf der Durchführung von Unterwasserarbeiten und der Rettung eines verunfallten Tauchers: Zur Übung "AuW" (Arbeiten unter Wasser") wurden 2 Flansche mittels eines Hebesacks auf die Arbeitsplattform nahe des Einstiegs in ca. 6,5m Wassertiefe herabgelassen. Diese Flansche mussten von den Tauchern auseinander- und wieder zusammengeschraubt und anschließend mit Hilfe des Hebesacks vorsichtig an die Wasseroberfläche gebracht werden.
Weiterhin wurde die Rettung eines verunfallten Tauchers trainiert, um im Ernsthaft schnell und angemessen reagieren zu können: Hierbei wurde jeweils ein Anwärter einem Einsatztaucher zugewiesen. Sodann wurde zunächst durch den Anwärter eine Bewusstlosigkeit in 6m Wassertiefe simuliert. Aufgabe des Einsatztauchers war es nun, den "verunfallten" Taucher unter Zuhilfenahme eines Rettungsgriffes sicher und kontrolliert an die Wasseroberfläche zu bringen. An der Wasseroberfläche angekommen wurden beide Taucher sodann durch den Signalmann unter Zuhilfenahme der Signalleine in Richtung des Einstiegs gezogen, wo bereits der Sicherungstaucher und weitere Helfer bereitstanden, um den verunfallten Taucher schnellstmöglich an Land zu bringen. Im Anschluss hieran wurden die Rollen getauscht - nun galt es für die Anwärter, die jeweiligen Einsatztaucher zu retten. Insgesamt war dies wegen verschiedener Tauchsysteme und der eingesetzten Trockentauchanzüge kein leichtes Unterfangen - es konnten aber alle Taucher sicher gerettet werden.
Ein Highlight in den Augen der Anwärter war die Übernahme der Taucheinsatzführung. Begleitet durch die erfahrenen Lehrtaucher war es für jeweils einen Tauchgang Aufgabe der Anwärter, den Tauchgang zu planen, den Einsatzauftrag zu definieren und den Einsatz zu dokumentieren. Die hilfreichen Tipps und Hinweise der "alten Hasen" werden den Anwärtern in der Prüfung zum Einsatztaucher Stufe 2 sicher weiterhelfen. Alle Aufgaben und Tauchgänge wurden im Nachgang beim gemeinsamen Essen in der Gruppe besprochen. Hierdurch konnten kleinere Probleme identifiziert und hilfreiche Tipps zu deren Vermeidung von den Einsatztauchern gegeben werden.
Den praktischen Abschluss der Ausbildungsfahrt bildete ein eindrucksvoller Nachttauchgang am Donnerstagabend. Im Anschluss hieran wurde bei einer Tasse FZB (taktische Abkürzung für Feuerzangenbowle :-)) der Abschluss der Ausbildung zum Signalmann gefeiert. Von den Lehrtauchern Holger Kley und Bea Möller erhielten alle Kameradinnen und Kameraden ein Einsatztaucher-Cap, um die Zugehörigkeit zum Tauchtrupp zum Ausdruck zu bringen.
Die Fahrt nach Wilhelmshaven ist wieder einmal äußerst gut gelungen: Angefangen bei der Planung der Fahrt über die Verpflegung der Gruppe (was kein leichtes Unterfangen war, daher nochmals ein besonderer Dank an Bea, Michael und die Schnibbel-Gruppe) bis hin zu den Tauchgängen war die Fahrt für alle Beteiligten äußerst lehr- und abwechslungsreich. Nun wird in den heimischen Gewässern weiter fleißig für die Einsatztaucherprüfung trainiert - wir freuen uns jedoch schon jetzt auf die im nächsten Jahr stattfindende Fahrt nach Wilhelmshaven.